„Wer wird denn gleich in die Luft gehen“
Keine Ahnung weswegen ich bei einem Artikel über meine Drohne auf den Slogan der legendären Zigarettenmarke HB aus den 70ern komme. Zumal das Fliegen mit der Drohne eher beruhigend ist und es nur an den Nerven kitzelt, da man sich in einer rechtlichen Grauzone bezüglich des Fliegens befindet. Und ehrlich gesagt weiss ich das nichtmal im Ansatz. Kennzeichnungspflicht, Flugschein, Versicherung, Fluganmeldung, etc., ich weiss es einfach nicht. Was ich genau weiss ist, dass eine Drohne unter 249 Gramm als Spielzeug zählt und damit rechtlich nicht ernst genommen wird.
Aber es gibt ja auch soetwas wie einen normalen und gesunden Menschenverstand und dass man Flugplätze, Militärgebiete und Ansammlungen von Menschen meidet, erklärt sich ja von selbst. Diese Aufzählung lässt sich sicherlich noch um viele Punkte erweitern. Kurzum, ich bin sehr vorsichtig wenn ich die Drohne steigen lasse.
Andalusien ist gross und zum Glück auch relativ dünn besiedelt.
Meistens habe ich eine genaue Vorstellung welche Fotos oder welche Videos ich haben möchte und reduziere die Flugzeit auf ein Minium. Na ja und wenn der Himmel einfach nur blau ist, gehe ich erst gar nicht los. Mich faszinieren einfach spektakuläre Wolkenformationen und vor allem das morgendliche und abendliche Licht, aber damit bin ich auch nicht der Einzige.
Schön an einer Drohne ist auch das finanziell erschwingliche Arbeiten mit der dritten Dimension – nämlich der Höhe. Als relativ bequemer Mensch muss man ja auch nicht unbedingt auf jeden Berg kraxeln um dann herunter gucken zu können.
Letztendlich erweitert eine Drohne meine Arbeitsmöglichkeiten. Ich kann meine Fotos ganz neu in Szene setzen – ich bin fasziniert.
Kleine neue Anekdoten gibt es natürlich auch.
Ende des Sommers, nach Schichtende in Reni´s Restaurant, kamen unerwarteterweise noch lokale Gäste aus Tarifa. Da wir uns gut kannten machten wir für sie den Laden wieder auf. Ja ja so ist das in einem Land in dem ein Abendessen um ein Uhr nachts nichts besonderes ist. Danach kamen noch die Spielkarten auf den Tisch.
Da ich keine Lust auf Karten spielen hatte, holte ich die Drohne raus und nahm die Szenerie von oben auf.
Irgendwann meinte Reni: „Hol das Ding endlich runter – es ist schweinekalt.“ Es ist tatsächlich so – die Ventilation der Drohne kühlte im Sommer das Restaurant zum ersten Mal auf gefühlte 14 Grad.
… und alle Gäste, 4 an der Zahl, hiessen „Juan“.