Geier in Tarifa

Die weltgrößte Gänsegeier Population mit über 20 000 Paaren ist auf der iberischen Halbinsel zu Hause. 

Mit bis zu 270cm Spannweite und 12kg Gewicht zählen die Gänsegeier zu den größeren Vögeln in Europa, und sind durchaus als imponierend zu bezeichnen. Diese werden nur noch von den ebenfalls hier beheimateten Mönchsgeier übertroffen, welche minimal grösser und schwerer werden.
Die Tiere ernähren sich zumindest in Europa fast ausschließlich vom Aas größerer Nutztiere.
Hier am Geierfutterplatz in La Peña bei Tarifa liegt dann auch alle Nase lang etwas Großes herum, welches die Bauern oftmals heimlich hier her schaffen. Im letzten Jahr war von der Ziege bis zum Pferd alles mit dabei.
Dummerweise ist es gar nicht so einfach, denn passenden Moment zum Fotografieren der Geier zu finden. Meist, oder bis jetzt, war dieses Spektakel auch schon vorbei, und so hat es fast ein Jahr gebraucht, bis ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, obwohl das bizzar anmutende Knochenfeld des Geierplatzes eine feste Größe in meinem Tagesgeschehen geworden ist, zu welchem ich oft gehe.

Der Geierfutterplatz – An diesem Südhang sonnt sich der Tod auf vielen Quadratmetern.

Aber gut, Ende Februar 2018 war es dann soweit. Alles hatte zeitlich gepasst und eine Sau lag seit ein paar Stunden am Platz. Schon früh Morgens waren die Geier gut sichtbar in der Luft zu sehen, und zogen ihre Kreise. Schätzungsweise 300 Geier waren rings um den Geierplatz versammelt, und dennoch bedurfte zwei Anläufe, um die scheuen Tiere in Aktion zu erleben, was wirklich beeindruckend ist.
Die Ernährungsgewohnheiten der Gänsegeier kann niemand als appetitlich bezeichnen, wenn die langen Hälse komplett in der Bauchhöhle verschwinden, und das verendete Tier im Grunde von innen heraus gefressen wird. Eklig ist durchaus das zutreffende Wort.
Dabei geht es untereinander ruppig zu und der Zuschauer bemerkt sehr schnell, wer bei den Geiern der Chef im Ring ist. Es ist schon fast putzig, wenn der Wichtigste im Stechschritt sein Revier ab-spaziert und sich lautstark artikuliert.

Nachtrag zum Equipment (Auch Fotoapperat genannt)

Klar, es gibt schon tolle Kameras, hervorragende Ausrüstung, unendlich viel Schnickschnack, etc. Das halbe Internet ist voll davon.
Und es gibt auch immer welche, die das besser können, und sogar welche, die Spass dran haben, mit einem 15 Kilo Objektiv, wegen einem Vogel durch den Schlamm zu robben.
Dazu zähle ich nicht.
Ich bin eher der Typ, der mit Flipflops und einer bescheidenen Kamera (Die kleinste Nikon DSLR) unterwegs ist, und das fotografieren von der technischen Seite als Dokumentation betrachtet.
… und wer mit einem Tele herum-kaspert ist nur zu faul zum laufen!

Gänsegeier am Ausläufer des Naturparks „Los Alcornocales“ in Andalusien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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