Eine kleine Sommerreise

Andalusien ist groß und hat noch viel mehr zu bieten als seine endlosen Strände und gerade in unserer Provinz Cádiz gibt es in den Bergen unzählige kleine weiße Dörfer, in denen man alle Jubeljahre immer mal wieder gerne ist. Gerade wenn man Besuch hat, sind diese Ausflüge fast schon obligatorisch.

Tatsächlich verpasst man dort über die Jahre nicht viel. Die Zeit scheint dort noch stehen zu bleiben.
Manche Dörfer sind, trotz des Baubooms an den Küsten, nichtmal größer geworden – dafür aber schöner. Ich war ganz überrascht wie liebevoll alles für den Sommer geschmückt wurde und das, obwohl kaum Touristen zu sehen waren.
Fast gewinnt man den Eindruck es ist das Andalusien vor 30 Jahren. Das Leben auf den Straßen ist von den Einheimischen geprägt und die Cafés sind voll.
Lachende Chicas an ihren Tischen, die alle gleichzeitig reden und fröhlich in ihren Küchlein herumstochern. Alle sind hübsch angezogen und man bekommt das Gefühl, hier ist die Welt noch in Ordnung. Niemand hat es sonderlich eilig und das Leben plätschert so vor sich hin. Die Kinder sind in ihren Ecken beschäftigt oder rennen um die Tische herum.

Auf die Frage im Dorf El Gastor „Wo ist denn das Museum?“ wird uns mit „Das hat am Sonntag leider zu, aber kommt mit, ich schließe es euch auf“ geantwortet und schon haben wir eine kleine Privatführung von einer sympathischen und witzigen Señora, die es sich nicht nehmen lässt, uns stolz durch das kleine Museum zu führen. Man merkt in den Räumlichkeiten, dass das andalusische Leben immer hart war und Armut keine Schande ist, sondern für alle Realität war.
Die Andalusier, in diesem Landstrich, sind auch heute noch sehr bescheiden und die Neubauten in den Dörfern alles andere als groß.
Natürlich gibt es in den unzähligen Tälern aber auch ein paar gigantische Fincas und protzige Anwesen.

Die Kirche von Olvera ist schon von Weitem sichtbar und thront majestätisch auf einem Hügel über dem Dorf. Es ist kaum vorstellbar, dass die damaligen Bewohner, die ja nicht viele waren, vor 200 Jahren so eine gigantische Kirche auf den Berg gebaut haben. Mir fehlt es diesbezüglich an Phantasie den Antrieb zu solch einer Leistung nachzuvollziehen.
Olvera hat aber auch eine Festung, die besichtigt werden will. Der Ausblick vom Festungsturm begeistert. Man begibt sich fast auf eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. Jahrhundertelang war dieses Gebiet umkämpft und die Herrscher wechselten ständig.

Zahara de la Sierra. Keine Frage, es ist ein hübsches Dorf, das sich um einen Berg herum nach oben schlängelt. Hat man es dann nach oben geschafft, wird man mit dem Blick auf einen großen Stausee belohnt. Ein paar Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein.

Ronda, was soll ich sagen. Der abgefahrene Rückspiegel führte uns ein paar Mal nach Ronda, denn dort gibt es einen Laden für dieses lästige Problem – ein Rückspiegelladen sozusagen. Natürlich witzelte ich noch herum, dass wir bestimmt einen LKW-Rückspiegel bekommen. Denn mittlerweile, damit meine ich meine 17 Jahre in Andalusien, weiss man schon vorher was alles schief gehen kann. Letztendlich war es kein LKW-Rückspiegel, aber gepasst hat er auch nicht. Also noch mal hin und her.
Und so liefen wir, wie die vorangegangenen Male, in Ronda die Hauptstrasse runter und guckten von der imposanten Brücke in die tiefe Schlucht und liefen die Hauptstrasse wieder rauf um Essen zu gehen. Anders kenne ich Ronda auch nicht – quasi eine Hauptstraßenstadt.

Setenil de las Bodegas – Ein kleines aber abgefahrenes Dorf in unserer Provinz. Vielleicht ist es sogar das schönste weiße Dorf. Hier stehen die Häuser in, unter und auf den Felsen und wurden direkt in die Schlucht gebaut. In der dortigen Hauptstraße unter den Felsen ist das Essen gar nicht schlecht und die Preise sind sehr moderat. Und wann sitzt man schon mal an solch einzigartiger Kulisse?

Das erfreuliche an den ganzen August-Tagen in den Bergen war das die Temperaturen nicht so hoch waren. Normalerweise schrecken genau diese vor einem Sommer-Ausflug in die Berge ab.

Zahara de la Sierra

El Gastor

Setenil de la Bodega

Olvera

 

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