La vida en el sur

Glücklicherweise ist Europa ganz gut zusammen gewachsen. Multikulturell kann man auch meinen Freundeskreis beschreiben. Meine Freunde kommen aus allen Teilen der Welt und bringen viele interessante Geschichten mit. Andere Kulturen, Traditionen und Standpunkte fand ich schon immer spannend.

In vielen Gesprächen, sei es mit Touristen oder bei zufälligen Begegnungen in Deutschland, entnehme ich häufig recht schnell ein nicht ganz stimmendes Vorurteil im Sinne von:
„Du hast es ja gut, den ganzen Tag in der Sonne am Strand rumlungern, easy going und ein sorgenfreies Leben geniessen.“ Das mag wie fast überall auf den Sonntag zutreffen.

Die Realität sieht nämlich doch ganz anders aus. Hier unten in Andalusien braucht man einen langen Atem und eine hohe Risikobereitschaft – eine grosse Portion Glück kann auch nicht schaden – von einem gut funktionierenden Nervenkostüm mal ganz abgesehen.
Andalusien und Deutschland verhalten sich wirklich wie Tag und Nacht. Der Alltag und Verabredungen werden hier unten recht unverbindlich gehandhabt und auch Absprachen werden sehr dehnbar behandelt. Zu spät zu kommen ist hier etwas ziemlich Normales und eine Stunde bei der Bank oder Post anzustehen sowieso. Ausdrücke wie „no te preocupes“, was man mit „passt schon“ umschreiben könnte, lassen in einem alle Alarmglocken schrillen. Auch „hasta ahora“ , was mit „bis gleich“ zu übersetzen ist, ist ein sehr dehnbarer Begriff. „Gleich“ reicht von „in ein paar Stunden“ bis hinzu „ein paar Tagen“. Dies nur 2 Beispiele – ich kann ein ganzes Lied davon singen.
Die ersten Jahre ist dies, aus dem gut organisierten Deutschland kommend, doch sehr befremdlich und es braucht seine Zeit bis man mit dem andalusischen Ansatz zurecht kommt.

Die soziale Sicherheit kann man am besten mit „rudimentär“ beschreiben – mag heissen, sie ist fast nicht existent. Wo wir wieder beim Punkt Risikobereitschaft wären. Bei den Andalusiern selbst verhält es sich noch ein wenig anders. Sie haben nochmal ein ganz anderes Netzwerk – die häufig riesige Familie, die einen auffängt, wenn es mal nicht so läuft.

Die medizinische Versorgung ist hier unten gewährleistet und gar nicht mal so schlecht. Der Zahnarzt ist allerdings Privatsache – die Kosten dafür sind alleine zu tragen.

Mein Fazit: Trotz aller Widrigkeiten gibt es keinen Ort an dem ich lieber leben möchte. Hier heisst „leben“ wirklich noch „leben“ – das Lebensgefühl und die Herzlichkeit der Menschen ist wirklich unglaublich. So nimmt man gerne die ganzen Hürden, die sich einem immer wieder in den Weg stellen. Am besten nimmt man sie einfach mit Anlauf 😉

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